Ist der Tiefpunkt des S&P 500 erreicht?

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Ein globaler Börsencrash unter dem Druck des Handelskriegs.

Seit seinem Allzeithoch im Februar dieses Jahres ist der S&P 500 um 20 % gefallen und hat damit alle weltweiten Aktienmärkte in einen allgemeinen Sell-off gezogen. Diese Abwärtsbewegung betraf nicht nur die USA, sondern auch den MSCI World Index, was bestätigt, dass eine globale Risikoaversion stattgefunden hat. Und im Gegensatz zu anderen Spannungsphasen gab es diesmal keine sicheren Häfen, außer vielleicht Gold und einige Anleihensegmente. Alle Sektoren, auch die defensiven, waren betroffen.
Der Ursprung dieses intensiven Drucks auf die Märkte? Der Handelskrieg, den die Trump-Regierung gegen mehr als 70 Länder geführt hat, wobei China bei den Vergeltungszöllen an der Spitze steht. Dieser sehr konfliktreiche geopolitische Kontext ließ die Angst vor einer weltweiten Konjunkturabschwächung wieder aufleben, weshalb es zu einer massiven Flucht in Liquidität kam.


Der Markt hofft auf einen PIVOT: aber welchen?

Angesichts dieser Situation gibt es nur ein Element, das den Trend umkehren kann: ein PIVOT. Das heißt, ein größerer Politikwechsel, der die derzeitige Dynamik der Finanzmärkte umkehren kann.
Im Frühjahr 2025 sind zwei Arten von Pivots möglich: der Pivot der Federal Reserve (FED) oder der Pivot der Trump-Regierung.
Der Pivot der FED wäre eine geldpolitische Kehrtwende. Dabei würde die Zentralbank die Zinssätze erneut senken und den Abbau ihrer Bilanz stoppen - mit anderen Worten, sie würde mehr Liquidität ins System pumpen. Übrigens hat die FED ihre Bilanzverkürzung bereits im April verlangsamt, was ein Zeichen dafür ist, dass sie sich vielleicht auf eine Bewegung vorbereitet. Zwei wichtige Daten, die Sie im Auge behalten sollten, sind der 7. Mai und der 18. Juni, die nächsten geldpolitischen Entscheidungen.
Diese Entscheidung wird jedoch von zwei wesentlichen Bedingungen abhängen: der Entwicklung der Inflation und der Arbeitslosenquote. Wenn diese beiden Variablen eine Nothilfe rechtfertigen, könnte die Fed die Wiederaufnahme der Senkung der Federal Funds Rate einleiten.
Trumps Dreh- und Angelpunkt: Steuern und Handelsdiplomatie.
Das andere Szenario ist der Trump-Pivot. Es beruht auf zwei Säulen: der Handelsdiplomatie und der Steuerpolitik. Auf der Handelsseite würde er an den Verhandlungstisch zurückkehren und Abkommen unterzeichnen, die der Spirale der Strafzölle ein Ende setzen. Auf der Steuerseite verfolgt Trump weiterhin eine sehr ausgeprägte Strategie zugunsten von Unternehmen.
Bereits seine erste Amtszeit (2017-2021) war von einer massiven Senkung der Körperschaftssteuer (von 35% auf 21%) und Steuersenkungen für Haushalte durch den Tax Cuts and Jobs Act geprägt. Für seine zweite Amtszeit, die im Januar 2025 beginnt, schlägt Trump vor, mit seinem Projekt „One Big Beautiful Bill“ noch weiter zu gehen: Die Steuersenkungen von 2017 sollen verstetigt werden, Steuern auf Trinkgelder, Überstunden und sogar Renten abgeschafft werden.
Vor allem aber plant Trump eine Senkung der Körperschaftssteuer auf 15 Prozent, insbesondere für Industrien, die in den USA produzieren. Das wäre ein großer Steuerschock, der die Wachstumserwartungen und damit ... die Aktienmärkte wieder ankurbeln könnte.
Das Frühjahr 2025 ist ein kritisches Zeitfenster. Der Markt kann es sich nicht mehr leisten, ohne starke Signale durch die Unsicherheit zu navigieren. Entweder ändert die Fed ihren Ton oder Trump schwenkt von seiner wirtschafts- und handelspolitischen Linie ab. Ein Pivot ist unerlässlich, damit der S&P 500 Index ein wichtiges Markttief bestätigen kann.


Auf der Ebene der technischen Analyse der Finanzmärkte korrigierte der S&P 500 Index daher um 20%, bevor er sich letzte Woche in der Nähe der wichtigen technischen Unterstützung bei 4800 Punkten erholte.

Diese wichtige charttechnische Unterstützung (siehe den Chart des S&P 500 Futures, der dieser Analyse beigefügt ist) entspricht dem Höchststand des Aktienmarktes Ende 2021 und dem Ausgangspunkt des Bärenmarktes 2022, da die Zentralbanken damals den Kampf gegen die Inflation aufgenommen hatten.
Das Niveau von 4800 Punkten ist der Garant für den grundlegenden Aufwärtstrend, der Ende 2022 einsetzte. Beachten Sie, dass diese horizontale Unterstützung von einer charttechnischen Aufwärtstrendlinie unterstützt wird, die alle größeren Markttiefs seit dem Börsenschock der Gesundheitskrise verbindet.
Ein weiterer Faktor, der die Stärke dieser Unterstützung verstärkt, ist der quantitative Aspekt, der eine extrem überverkaufte technische Situation beschreibt, die für einen Tiefpunkt günstig ist. Der Prozentsatz der Aktien im S&P 500 über dem gleitenden 50-Tage-Durchschnitt ist unter 10 % gefallen, eine Schwelle, die seit über 15 Jahren Marktstabilisierungen gesehen hat.

Der Chart des S&P 500 und der quantitative Chart sind dieser Analyse beigefügt.
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