Jens_Klatt

DAX: FED in der Bredouille, aber „mehr“ dürfte besser sein

CAPITALCOM:DE40   Germany 40
Der DAX präsentierte sich am Mittwoch mit Ausblick auf die FED am Abend zunächst unspektakulär, pendelte um 15.500 Punkte.

Während ich in meiner gestrigen DAX-Analyse zwar einen Drop unter 15.600 Punkte und weitere Abwärtsdynamik bis in Gefilde um 15.450/500 Punkte auf dem Schirm hatte, kam der aufkommende Verkaufsdruck durch die US-Erzeugerpreise auch für mich etwas überraschend.

Wie im Morning Meeting geschildert, begünstigen diese fundamentalen Vorgaben (rein theoretisch) einen restriktiveren, geldpolitischen Kurs seitens der FED, der sich zum Beispiel in schneller als bis jetzt erwarteten Reduktionen des QE-Programms (bspw. 30 statt 15 Mrd. USD pro Monat) oder mindestens drei Zinsanhebungen um jeweils 25 Basispunkte in der zweiten Jahreshälfte 2022. Ausgehend hiervon sind Abschläge in Aktien (besonders Growth- und Tech-Titel), aber auch in Edelmetallen folgerichtig.

Allerdings: eine solch restriktive Haltung wird dem deutlichen Inflationsdruck weder in den USA noch sonst wo auf der Welt alleinstehend Einhalt gebieten. Einen wesentlichen Inflationstreiber, unterbrochene Lieferketten, wird man auf diesem Weg nicht in den Griff bekommen.

Und es ist davon auszugehen, dass die FED das weiß und auch, dass die FED ausgehend hiervon eher zu einem geldpolitisch expansiveren Kurs tendieren wird, um zumindest das Risiko in einen zu erwartenden wirtschaftlichen Abschwung geldpolitisch restriktiver aufzutreten, zu minimieren.

Lange Rede, kurzer Sinn: ich gehe für heute Abend eher von einer „dovishen“ FED aus, sehe infolgedessen eine Rückeroberung der 15.700er Marke und weitere Kursaufschläge in den Wochenschluss.

Sollte ich mich irren und die FED doch restriktiver auftreten, ist ein Fall unter 15.400 Punkte zu erwarten und es scheint wahrscheinlich, dass der DAX vor Weihnachten einen nochmaligen Test der 15.000er Region sieht.

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