Ölpreise – ein günstiger Faktor für einen "Fed-Cut"

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1. Ein von Überangebot gesättigter Markt

Die weltweite Ölproduktion erreicht mit rund 105 Millionen Barrel pro Tag Rekordhöhen. Die USA liefern 22 Millionen, vor Russland und Saudi-Arabien (jeweils 9,6 Millionen), während die OPEC 27 Millionen beisteuert. Hinzu kommt der wachsende Export aus Brasilien, Kanada und Argentinien. Dieses Überangebot hält den Ölpreis trotz geopolitischer Konflikte in einer Spanne von 65 bis 75 Dollar.
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2. Billiges Öl, ein unerwarteter Verbündeter gegen Inflation

Diese Situation ist ein Vorteil für große Importwirtschaften, insbesondere die USA. Moderate Ölpreise tragen zur Desinflation bei und entlasten die Energiekosten von Haushalten und Unternehmen. Anders als in früheren Phasen, in denen ein starker Preisrückgang auf eine Nachfrageschwäche hinwies, resultiert die aktuelle Bewegung vor allem aus einem Angebotsüberschuss. Es handelt sich also nicht um ein Rezessionssignal, sondern um einen konjunkturellen Unterstützungsfaktor.
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3. Abwärtstrend unter dem Widerstand von 65/75 $

Charttechnische Signale bestätigen diesen Druck. WTI bleibt unter 65 Dollar gedeckelt, Brent unter 70–75 Dollar. Die Ichimoku-Indikatoren zeigen die Kurse unterhalb der Wochenwolke und bestätigen damit eine bärische Dynamik. Die Elliott-Wellen-Analyse deutet auf eine seit dem Ukraine-Krieg andauernde Korrekturbewegung hin. In diesem Umfeld verstärken institutionelle Investoren ihre Short-Positionen, was die Preise zusätzlich belastet.
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4. Geopolitik als künstlicher Boden

Auch wenn die Fundamentaldaten für einen stärkeren Rückgang sprechen, wird der Ölpreis durch eine Risikoprämie gestützt, die mit Spannungen im Nahen Osten und in Osteuropa verbunden ist. Dieser geopolitische Faktor wirkt preistreibend.

5. Die Schlüsselrolle der Fed am 17. September


Die Entscheidung der US-Notenbank bei ihrer Sitzung am 17. September könnte die Entwicklung des Ölpreises beeinflussen. Eine Zinssenkung würde den Dollar schwächen und Öl, das in Dollar notiert, für ausländische Käufer attraktiver machen. Dies würde die Preise trotz Überangebots kurzfristig stützen. Umgekehrt würde ein unveränderter Kurs den Dollar stärken und den Druck nach unten erhöhen. Die Anpassung der Preise hängt also maßgeblich von der Geldpolitik der Fed und den aktualisierten makroökonomischen Projektionen des FOMC ab.

Zusammenfassend wirkt das heutige Ölüberangebot wie ein makroökonomisches Sicherheitsventil: Es bremst die Inflation, stärkt die Kaufkraft und senkt die Produktionskosten. Damit bietet es den westlichen Märkten ein stabileres Umfeld und verschafft der Fed zusätzlichen Handlungsspielraum.





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