BINANCE:BTCUSDT   Bitcoin / TetherUS
16.07.2021, 12 Uhr
Der BTC dümpelt erneut bei 31400 Dollar herum und ich ertappe mich selbst dabei, wie ich mich (zum x-ten Mal) frage: Hält die 31k-Marke? Halten 30k oder 28k? Wo ist der Boden? In diesem Sinne bin ich natürlich an euren Meinungen interessiert. Und ja, natürlich sind mir auch gegenteilige Meinungen immer willkommen. Trolle mögen sich bitte kräftig geknuddelt fühlen. :)

Vorweg:
Mit der technischen Chartanalyse habe ich mich noch nicht sonderlich intensiv beschäftigt. Ich glaube auch, dass der Kursverlauf in diesen Tagen stärker als sonst eine Frage der allgemeinen Stimmungslage ist. Doch Butter bei die Fische, wie man in meiner Heimat gerne sagt: Würde ich persönlich ...

jetzt BTC kaufen, mit der Absicht ihn langfristig zu halten? Sehe ich also den Boden von BTC erreicht oder in unmittelbarer Nähe?
Meine persönliche Antwort lautet ganz klar Nein, ich würde gerade keine BTC (mit langfristigen Absichten) kaufen. Warum nicht? Weil der BTC in den letzten Wochen immer wieder bewiesen hat, dass er ein stabiler Aufwärtstrend (derzeit) nicht möglich ist. Selbst der Auftrieb nach dem Sturz auf 29k hat meine Erwartungen unterboten und erstaunlich kurz gehalten.

Doch meine Meinung wird von vielen weiteren Faktoren/Beobachtungen beeinflusst. Sie lauten:

Daytrader
Die Daytrader haben es gerade ziemlich schwer: Die Volatilität lässt kaum noch sichere Trades zu. Aggressive Einkäufe, "aus dem Nichts" heraus kommende Pushversuche, das fast immer darauffolgende Dumping - alles das erschwert das Daytrading derzeit enorm. Wenn aber die Daytrader nach und nach vom Traden Abstand nehmen, droht eine Stille, die in der Vergangenheit fast immer in einem größeren Sturz endete. Selbstverständlich kann auch ein rapider Preisanstieg folgen. Doch wie oben schon geschrieben und aus der Chart ersichtlich bietet die Flucht nach oben meiner Meinung nach gerade wenig Aussicht auf Erfolg.

Binance
Die größte Kryptobörse Binance steht unter Druck. Man sollte meinen, sie treten an die Öffentlichkeit, um über Gegenmaßnahmen zu berichten. Dass würde zeigen, dass sie die Sorgen ihrer Kunden ernstnehmen. Doch bisher glänzt Binance mehr durch Schweigen und mangelnde Aufklärung*, als durch Hoffnung bringende Posts. Mit so einem Verhalten hätte ich übrigens nie gerechnet.
"Diverse Binance-Kunden haben darüber berichtet, dass sie nicht via z.B. Mail darüber informiert wurden, dass derzeit weder Euro-Einzahlungen noch Euro-Auszahlung möglich sind. Ich selbst erhielt auch keinerlei Nachricht.

Das Stromproblem
Das Proof of Work-Konzept sorgt dafür, dass BTC-Mining irre viel Strom verbraucht. Ja, ich weiß, je weniger Miner, desto geringer der Stromverbrauch. Das Drucken von Banknoten und die Stromversorgung von Bankfilialen kosten auch Strom und überhaupt: Schlimmere Stromfresser gibt es immer. Aber möchte/kann man den enormen Stromverbrauch der Miner deswegen als unbedenklich ansehen? Viele sehen das nicht so. Auch bei Ethereum sucht man bereits fieberhaft nach anderen Lösungen, ohne faule Kompromisse eingehen zu müssen.

Umweltkatastrophen
Hinzu kommen immer mehr Umweltkatastrophen und eine Coronapandemie, die die Schere zwischen Arm und Reich traurigerweise hat wachsen lassen. Man könnte jetzt sagen …
das spricht mehr für den Bitcoin als dagegen, und ja, würde der BTC gerade steigen oder hätte er – für alle erkennbar – seinen Boden bereits erreicht (noch besser: er hätte ihn auch wieder Richtung oben verlassen), dann wäre ich ebenfalls dieser Ansicht. Doch die Seitwärtsbewegungen der letzten Wochen hatten eben doch eine deutliche Tendenz nach unten. Wer jetzt Geld braucht und BTC besitzt, wird vermutlich nicht lange zusehen können/wollen, wie der Kurs (weiter) fällt. Vielleicht halten Großinvestoren an dieser Stelle die Hände offen und kompensieren den Abverkauf … doch warum sollten sie? Warum sollten sie jetzt einkaufen, wenn niedrigere Preise winken? Einige tun es ganz offensichtlich trotzdem. Doch diese Menge hat in den vergangenen Wochen nicht ausgereicht, um für ein stabiles Wachstum zu sorgen. Auch ist bis heute keine Trendumkehr für mich in Sicht.

BTC - Der Dino unter den Coins
Und zu guter Letzt wäre da noch der BTC selbst. Technologisch gesehen ein Dinosaurier, der - meines Wissens nach - keinerlei technischen Vorteil bietet, den nicht ein anderer Coin besser könnte. Sicher, die Verknappung macht ihn (oder sie? :D Verzeihung, das musste sein) interessant. Doch wird das auf Dauer reichen oder werden - sobald der BTC seinen Boden erreicht hat - viele Anleger auf andere Coins umsteigen? In diesem Fall könnte der BTC für eine sehr lange Zeit am Boden bleiben. Dass er stirbt halte ich hingegen in den nächsten 3 Jahren für sehr unwahrscheinlich. (Länger kann ich bei der rasanten Entwicklungsgeschichte des Kryptomarktes nicht in die Zukunft schauen.)

Fibonacci als letzte Rettung?
Der Goldene Schnitt von Fibonacci und der bisherige Verlauf des Bitcoinkurses haben erstaunliche Ähnlichkeiten. Ginge es nach diesem Schema weiter, steigt der Bitcoin bald weit über die 100.000 Marke. Wie denke ich darüber? Nun ja, bei der Erstellung von Designs ist der Goldene Schnitt eine schöne Sache. Designs, die nach dem goldenen Schnitt erstellt wurden, wirken (fast) immer harmonisch und „ordentlich“. Doch der BTC-Kurs ist kein Bild und sein Verlauf hängt von so unendlich vielen Faktoren ab ... Ich persönlich würde meine finanzielle Sicherheit nicht von dem Glauben an eine „unendliche Folge natürlicher Zahlen“ abhängig machen. Doch ob man „glaubt“ oder „nicht glaubt“ ist eine sehr individuelle Sache, die nur jeder für sich entscheiden kann. Außerdem können natürlich intelligent platzierte Stopp-Loss-Ordern vor Verlusten schützen. Warum also nicht auf Fibonacci hoffen? Wer das tut, will vermutlich aber trotzdem möglichst günstig einsteigen, womit man wieder nach der Frage des Bodens wäre.

Mein persönliches Fazit:
Ich glaube, der BTC wird weiter auf die 29k Marke zuhalten und ich fürchte, auch die wird nicht halten. Ob er die 100.000 je erreichen wird und/oder ob andere Coins ihn bei der Auferstehung vielleicht sogar überholen ... darüber möchte ich gar keine Aussage machen. Als Daytraderin bin ich weder dafür noch dagegen, denn ich kann schließlich (fast) jeden Kurs traden. Aber ich wünsche es natürlich von ganzem Herzen all jenen, die darauf hoffen.

Warum verrate ich nicht …
wo ich persönlich den "Boden" von Bitcoin sehe?
Weil es da ehrlich gesagt gar nichts zu verraten gibt. Bei meinen bisherigen Trades habe ich immer dann die größten Verluste gemacht, wenn ich glaubte, irgendetwas „ganz sicher“ zu wissen. Achte ich hingegen auf die vielen kleinen Anzeichen in den Charts, die auf eine Trendwende hindeuten, bringt mir das persönlich mehr. Wie reagiert die Community auf kurze Pushversuche? Wie schnell brechen die Trader aus ihren Shorts aus? Wie oft werden "miese" Tricks versucht, um den Preis kurzfristig in die Höhe zu treiben und von Shortabbrechern zu profitieren und - auch sehr wichtig - ab wann ist das alles nicht mehr nötig, weil der Preis ohnehin von allein steigt? - All jene Faktoren sind es, die mich eine Trendumkehr erkennen lassen. Wo und wann das sein wird, und ob ein kurzfristiger Aufwärtstrend auch nach 2 Wochen noch stabil bleibt ... über all diese Dinge kann und möchte ich (um mich selbst vor Tradingfehlern zu bewahren) gar keine Aussage machen.

In diesem Sinne wünsche ich gute Gewinne für uns alle!
Liebe Grüße: Miranda
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