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Regierungsvertreter - Japan könnte bei raschen Währungsschwankungen eingreifen

Japan deutet Interventionen zur Stützung der Landeswährung Yen an, falls Spekulationen am Devisenmarkt die Wechselkurse durcheinanderwirbeln. Es sei wünschenswert, dass die Wechselkurse stabil blieben und den Fundamentaldaten folgten, sagte der stellvertretende Finanzminister für Internationale Anlegelegenheiten, Masato Kanda, am Dienstag zu Journalisten. Wenn der Markt auf diese Weise solide funktioniere, gebe es natürlich keinen Grund für die Regierung einzugreifen. "Wenn es jedoch zu übermäßigen Schwankungen oder ungeordneten Bewegungen aufgrund von Spekulationen kommt, funktioniert der Markt nicht und die Regierung muss möglicherweise geeignete Maßnahmen ergreifen", sagte er. "Wir werden weiter mit der gleichen Entschlossenheit handeln wie in der Vergangenheit." Kanda ist der oberste Währungsdiplomat des Landes.

Händlern zufolge hat die Regierung in Tokio in der vergangenen Woche an mindestens zwei Tagen zu Gunsten des Yen interveniert, nachdem dieser zuvor auf ein 34-Jahres-Tief zum Dollar gefallen war - der Dollar lag da bei 160,245 Yen. Daten der Bank von Japan (BoJ) legen nahe, dass die Regierung in Tokio umgerechnet mehr als 58,4 Milliarden Dollar ausgegeben hat, um der schwächelnden Landeswährung unter die Arme zu greifen. Das geht aus Daten der Bank of Japan (BoJ) hervor. Der Dollar gab daraufhin innerhalb einer Woche auf 151,86 Yen nach - das niedrigste Niveau seit einem Monat. Am Dienstagvormittag wurden Kurse um die 154,16 Yen USDJPY gemeldet.

Auf die jüngsten Spekulationen angesprochen sagte Kanda, es sei für eine Währungsbehörde üblich, sich nicht dazu zu äußern, ob sie interveniert habe. Neben Japan hätten vergangene Woche auf einem Finanzminister-Treffen der Staatengruppe Asean-plus-Drei in der georgischen Hauptstadt Tiflis eine Reihe von Ländern ihre Besorgnis angesichts schwankungsreicher Devisenmärkte zum Ausdruck gebracht. "Die aktuellen Sorgen sind nicht auf Japan beschränkt", so Kanda. Zur Staatengruppe Asean-plus-Drei zählen die zehn Staaten des Verbands Südostasiatischer Nationen (Asean) sowie die drei Länder China, Südkorea und Japan.

Japanische Exporteure profitieren zwar von einem schwächelnden Yen, da er die Produkte des Landes auf dem Weltmarkt im Vergleich günstiger macht. Auf der anderen Seite nehmen dadurch aber die Importkosten zu, was wiederum die Inflation anheizt und die japanischen Haushalte belastet. Der Yen hat zum Dollar in diesem Jahr bereits rund neun Prozent an Wert eingebüßt.

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